Störendes Piepen im Ohr

Tinnitus im Alter Störendes Piepen im Ohr

Oft treten sie ganz plötzlich auf – störende Geräusche im Ohr, die meist als hoher Piepton, Klingeln oder schrilles Pfeifen wahrgenommen werden und nicht mehr verschwinden. Viele Menschen sprechen in diesem Zusammenhang auch von Ohrensausen. Betroffen sind von dem unangenehmen Piepen im Ohr Menschen jeden Alters. Ab dem 50. Lebensjahr treten die lästigen Beschwerden – von Medizinern als Tinnitus bezeichnet – jedoch häufiger auf und können sich im Alltag zu einer starken Belastung entwickeln. Wie es zu den lästigen Ohrgeräuschen kommen kann, warum vermehrt ältere Personen gefährdet sind und welche Behandlungsmethoden bei Tinnitus-Symptomen helfen können, erfahren Sie hier.

Piepen im Ohr: Was versteht man unter einem Tinnitus?

Von einem Tinnitus sprechen Ärzte, wenn im Ohr Geräusche auftreten, die nicht von einer äußeren akustischen Schallquelle hervorgerufen werden und deshalb für andere Personen nicht hörbar und nachvollziehbar sind. Die Misstöne können sich auf ganz unterschiedliche Weise äußern: Während sich bei vielen Betroffenen ein hohes Pfeifen oder Piepsen im Ohr bemerkbar macht, nehmen andere ein tiefes Brummen wahr, klagen über Rauschen oder Knacken. Die Tinnitus-Symptome können an einem oder beiden Ohren anfallsartig auftreten oder bleiben konstant hinsichtlich Intensität und Lautstärke.

Das Pfeifen im Ohr wird nicht nur als extrem störend empfunden, sondern verunsichert die betroffenen Personen auch in verstärktem Maße. In 99 % der Fälle handelt es sich nämlich um einen sogenannten subjektiven Tinnitus, bei dem die Geräusche mit konventionellen Untersuchungsmethoden nicht messbar sind. Lediglich beim seltenen objektiven Tinnitus kann auch der Arzt die Geräusche hören.

Gut zu wissen: 

Bei den durch einen subjektiven Tinnitus hervorgerufenen Ohrgeräuschen handelt es sich nicht um Einbildung, sie sind für die betroffene Person tatsächlich zu hören.

Häufigkeit: Piepen und andere Ohrgeräusche sind kein Einzelfall

Prinzipiell ist Tinnitus keine Frage des Alters. Das lästige Brummen, Pfeifen und Piepen im Ohr ist weit verbreitet und kann Menschen in jeder Altersstufe treffen. Internationalen Studien zufolge haben bis zu 80 % mindestens einmal einen Tinnitus erlebt, zwischen 4 und 15 % ein länger andauerndes Piepen im Ohr. 2,4 % fühlen sich täglich durch die unangenehmen Ohrgeräusche belästigt.1

Großangelegte wissenschaftliche Bevölkerungsstudien in verschiedenen westlichen Ländern haben ergeben, dass das akustische Phänomen mit zunehmendem Lebensalter häufiger zutage tritt. Bei Menschen über 60 Jahren liegt die Betroffenen-Rate demnach bei mehr als 22 % der untersuchten Teilnehmer. Bis zu 12 % der älteren Befragten bewerten die Geräusche als belästigend und beeinträchtigend.1

Die Zahlen belegen, dass Tinnitus bei älteren Menschen ein nicht zu vernachlässigendes Phänomen ist, dass die Lebensqualität deutlich schmälern kann.

Warum sind ältere Menschen häufiger von Tinnitus betroffen?

Tinnitus tritt häufig als Begleiterscheinung eines partiellen Hörverlustes auf. Etwa ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehörs nach und nach ab. Gründe dafür sind typische altersbedingte Verschleißerscheinungen, zudem wirkt sich auch die Lärmbelastung, die im Laufe des bisherigen Lebens auf das Gehör eingewirkt hat, negativ auf die Hörfähigkeit aus. Starker Lärm führt zu einer Schädigung der Sinneszellen (Haarzellen) im Innenohr, die sich – einmal zerstört – nicht mehr regenerieren können. Die Folge: Die Zahl der Haarzellen nimmt stetig ab und wir hören immer schlechter.

Die Altersschwerhörigkeit, in medizinischen Fachkreisen Presbyakusis genannt, entwickelt sich schleichend und wirkt sich zunächst auf die hochfrequentierten Töne aus. Betroffene nehmen deshalb zum Beispiel Laute wie Vogelzwitschern nicht mehr wahr. Gerade die hohen Töne sind jedoch für unser Sprachverständnis entscheidend. Die tieftonigen Vokale – also a, e, i, o und u – erzeugen zwar viel Schallenergie und sind deshalb besser zu hören, übertragen aber wenig an Sprachinformation. Die hohen Konsonanten erzeugen hingegen nur wenig Schall, vermitteln aber viel an bedeutungstragender Information. Gerade diese Laute liegen jedoch im Frequenzbereich, den man zunehmend schlechter hört.

Gut zu wissen: 

Schon ein einziger Konsonant kann sich entscheidend auf die Bedeutung eines Wortes auswirken, wie man zum Beispiel an „Haus“ und „Maus“ sieht. Versteht man den hochfrequenten Ton falsch, kann es im Gespräch schnell zu Irritationen und Missverständnissen kommen.

Doppelbelastung: Tinnitus und Hochtonhörverlust

Menschen mit Ohrgeräuschen sind häufig auch von einer Schwerhörigkeit betroffen. Laut einer Studie des Tinnituszentrums der Berliner Charité weisen Patienten mit Tinnitus in den meisten Fällen (83 %) auch einen Hörverlust für hohe Frequenzen auf.2 Sie müssen dadurch nicht nur die quälenden Ohrgeräusche bewältigen, sondern leiden auch unter den Folgen des beeinträchtigten Hörvermögens in den hohen Frequenzen.

Wechselwirkung: Wie sich Tinnitus und Schwerhörigkeit gegenseitig beeinflussen

Leiden Menschen neben der Altersschwerhörigkeit zusätzlich noch an einem Tinnitus, setzt das oft einen unheilvollen Kreislauf in Gang. Hört man schlechter, muss man sich noch mehr konzentrieren, um alle Informationen richtig zu verstehen. Je mehr man sich jedoch konzentrieren muss, desto stärker tritt das Piepen im Ohr in den Vordergrund. Gerade Menschen mit einem Tinnitus können sich aber aufgrund der störenden Ohrgeräusche per se schlechter konzentrieren. Die Symptome verstärken sich gegenseitig. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Herausfiltern des Nutzschalls (Sprachinformation) aus Störschall (z.B. Straßenverkehr) schlechter funktioniert, wenn man unter Hörverlust und Tinnitus leidet.

Das Zusammenspiel von Tinnitus und Altersschwerhörigkeit hat oft weitreichende Folgen:

  • Die betroffene Person konzentriert sich noch stärker, was sie als sehr anstrengend empfindet. Kann sie dem Gespräch nicht mehr folgen, schaltet sie deshalb ab einem gewissen Punkt einfach ab.
  • Da die Informationen teilweise falsch verstanden werden und zusätzlich noch emotionale Zwischentöne durch die Betonung verloren gehen, kommt es leicht zu Missverständnissen und daraus resultierenden Spannungen im sozialen Umfeld.

In letzter Konsequenz können die akustischen Probleme zu einem inneren Rückzug und sozialer Isolation führen.

Gut zu wissen: 

Da der Hörverlust im Alter schleichend beginnt, wird er von Betroffenen meist lange Zeit nicht bemerkt. Bei ersten Anzeichen für eine Schwerhörigkeit und/oder einem Piepen im Ohr sollte deshalb umgehend ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) konsultiert werden.

Diagnose: Wie lässt sich Tinnitus im Alter feststellen?

Bei störenden Ohrgeräuschen ist es nicht notwendig ein spezialisiertes Fachzentrum aufzusuchen, eine umfangreiche Tinnitus-Diagnostik kann in jeder HNO-Praxis erfolgen.

Nach einer ausführlichen Anamnese, in der der Arzt Fragen zu akuten und früheren Tinnitus-Symptomen, dem beruflichen Umfeld und aktuellen Lebensumständen, etwaigen Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten stellt, erfolgen diverse Untersuchungen von Trommelfell, Gehörgang und Hörnerv sowie Nase und Rachen. Mit einem Hörtest wird zudem die Hörleistung des Innenohrs überprüft.

Je nach Verdacht schließen sich noch weitere Untersuchungen an, um der Ursache für das Piepen im Ohr gezielt auf den Grund zu gehen und bestimmte körperliche Erkrankungen auszuschließen. Unter anderem können typische altersbedingte Beschwerden und Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Durchblutungsstörungen die Entstehung der unangenehmen Ohrgeräusche begünstigen. Häufig steckt auch die beschriebene Presbyakusis dahinter.

Behandlung: Was hilft gegen das Piepen im Ohr?

Welche Therapie der Arzt bei Tinnitus-Symptomen im Alter verordnet, hängt stark von den Ursachen der akustischen Störung ab. Liegt den Ohrgeräuschen eine organische Ursache zugrunde, steht deren Behandlung im Vordergrund.

  • Geht das Piepen im Ohr mit einer beginnenden oder bereits fortgeschrittenen Altersschwerhörigkeit einher, erfolgt die Versorgung mit einem Hörgerät. Das wirkt sich nicht nur auf die Hörfähigkeit positiv aus: Durch die akustische Anregung wird der Tinnitus nicht mehr so stark wahrgenommen und tritt in den Hintergrund. Zudem muss sich die betroffene Person durch die verbesserte Hörleistung nicht mehr so stark konzentrieren, was ebenfalls zu einer Minderung der Tinnitus-Symptome beiträgt. Im besten Fall kann das Piepen oder Klingeln im Ohr durch die Hörgeräteversorgung komplett verschwinden.
  • Bei Patienten, deren Hörfähigkeit nicht eingeschränkt ist, können sogenannte Tinnitus-Noiser oder Tinnitus-Masker zum Einsatz kommen. Sie werden ebenso wie ein Hörgerät im Gehörgang oder hinter dem Ohr angebracht und erzeugen ein konstantes Rauschen, dass die störenden Ohrgeräusche überdecken soll.
  • Im fortgeschrittenen Alter sind häufig auch Durchblutungsstörungen an der Entstehung von Tinnitus beteiligt. Als unterstützender Behandlungsansatz können deshalb auch Arzneimittel auf Basis von Ginkgo biloba zur Anwendung kommen, die in der Phytotherapie aufgrund der durchblutungsfördernden und antioxidativen Eigenschaften des Wirkstoffs zur Behandlung bei Demenz, Schwindel und Ohrgeräuschen eingesetzt werden.
Gut zu wissen: 

Tinnitus stellt nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Belastung für die Betroffenen dar. Verschiedene psychotherapeutische Maßnahmen wie z.B. eine kognitive Verhaltenstherapie können helfen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit dem Piepen im Ohr im Alltag besser zurechtzukommen.

Gingium®: Pflanzliche Unterstützung bei Ohrgeräuschen**

Gingium®, das pflanzliche Arzneimittel mit einem Trockenextrakt aus den Blättern des Ginkgo biloba, ist zur unterstützenden Behandlung bei Ohrgeräuschen** zugelassen. Dank der besonderen Eigenschaften der natürlichen Inhaltsstoffe kann Gingium® die Durchblutung feinster Blutgefäße im Innenohr verbessern. Das erhöht den Sauerstoffgehalt des Blutes in Gehirn und Innenohr und unterstützt so die Regeneration des Hörorgans. Bei einem Tinnitus infolge von Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Veränderungen im Innenohr kann Gingium® die Therapie unterstützen.

Der hochwertige Spezial-Extrakt aus den Blättern des Ginkgobaumes, den man bereits im alten China wegen seiner Heilkraft schätzte, wird in einem komplexen High-Tech-Verfahren gewonnen. Der standardisierte Herstellungsprozess gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität und Wirksamkeit des pflanzlichen Arzneimittels.

Gut zu wissen: 

Aufgrund der guten Verträglichkeit der Inhaltsstoffe ist Gingium® auch zur Langzeitanwendung geeignet. Die Filmtabletten sind einfach teilbar und leicht zu schlucken.

Tipps: Das können Sie selbst gegen das Piepen im Ohr tun

Ergänzend zur ärztlich verordneten Therapie kann man selbst einiges tun, um den Umgang mit den Ohrgeräuschen zu erleichtern:

  • Tinnitus macht sich besonders in der Stille bemerkbar. Gestalten Sie Ihr akustisches Umfeld so, dass es zwar ruhig, aber nicht absolut still ist. Für eine angenehme Geräuschkulisse können zum Beispiel leise Musikklänge oder ein Zimmerbrunnen sorgen.
  • Bewegung unterstützt das körperliche und seelische Wohlbefinden. Dabei ist es nicht notwendig, schweißtreibende Sporteinheiten zu absolvieren. Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen halten ebenfalls den Kreislauf in Schwung und fördern die Durchblutung.
  • Meiden Sie Stress und Überanstrengung, gerade in solchen Situationen empfindet man das Piepen im Ohr als besonders störend. Gönnen Sie sich regelmäßige Pausen. Auch einfach zu erlernende Entspannungsübungen können dazu beitragen, innerlich zur Ruhe zu kommen.
  • Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene. Nach einer erholsamen Nacht fühlen Sie sich tagsüber fit und ausgeruht und können mit den Tinnitus-Symptomen leichter umgehen.
  • Für die seelische Gesundheit ist es essenziell, weiterhin am sozialen Leben teilzunehmen. Ziehen Sie sich nicht zurück, sondern sorgen Sie für schöne Momente mit Freunden und Familie. Gute Laune und entspannte Gespräche lenken von den Ohrgeräuschen ab und helfen, dem Tinnitus zumindest für eine Weile die Aufmerksamkeit zu entziehen.