Tinnitus

Quälende Töne und Geräusche im Ohr Tinnitus

Plötzlich ist es da – das unangenehme Ohrgeräusch, das man nur selbst wahrnimmt. Und das nicht verschwindet – ganz gleich, ob man einen anderen Ort aufsucht oder sich die Ohren zuhält. Tinnitus aurium nennen Mediziner das akustische Phänomen, bei dem wir Geräusche hören, die nicht von einer äußeren Schallquelle verursacht werden. Gefährlich ist das Ohrenklingeln oder -pfeifen in der Regel zwar nicht, zumindest solange es nicht mit Hörverlust oder anderen Symptomen einhergeht. Hält es aber länger an oder tritt immer wieder auf, kann es die Betroffenen jedoch stark belasten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Ausführliche Informationen über Symptome, verschiedene Formen und Auswirkungen von Tinnitus und was man zur Behandlung des lästigen Ohrensausens tun kann, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Symptome: So macht sich Tinnitus bemerkbar

Betroffene Personen beschreiben die unangenehmen Geräusche im Ohr ganz unterschiedlich: Als andauerndes Klingeln, monotones Rauschen oder tiefes Brummen, Surren, Knacken, hohes Fiepen oder Pfeifen. Dabei schwellen die störenden Töne entweder rhythmisch an und ab oder äußern sich mit gleichbleibender Intensität und Lautstärke. Die Symptome treten auf einem oder beiden Ohren auf, einige Betroffene nehmen die Geräusche auch mittig im Kopf wahr.

Machen sich die häufig auch als Ohrensausen bezeichneten Anzeichen erstmalig bemerkbar, ist das kein Grund zur Sorge. Häufig sind die störenden Töne nach einigen Minuten oder spätestens wenigen Stunden wieder verschwunden. Halten die Beschwerden auch am folgenden Tag weiter an oder gehen sie gar mit Hörverlust, Schwerhörigkeit oder anderen Krankheiten einher, sollten Betroffene unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen und ihre Ohren eingehend untersuchen lassen.

Gut zu wissen: 

Je früher der Tinnitus festgestellt und therapiert wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Tinnitus: Verschiedene Ursachen und Formen der akustischen Störung

In der Medizin unterscheidet man zwei Hauptarten von Tinnitus: objektiver und subjektiver Tinnitus.

Der objektive Tinnitus tritt sehr selten auf. Ursache für die messbaren Geräusche ist eine tatsächlich vorhandene physikalische Schallquelle, die sich in der Nähe des Innenohrs befindet. Dabei kann es sich um Strömungsgeräusche des Blutes handeln – in diesem Fall wird häufig ein pulsierender Ton wahrgenommen – oder unwillkürliche Muskelzuckungen in Mittelohr und Gaumen, die sich als Klicken bemerkbar machen. Mögliche Auslöser eines objektiven Tinnitus können zudem Verschlussdefekte der Ohrtrompete, Kiefergelenksprobleme oder Tumore im Mittelohr sein.

Beim subjektiven Tinnitus ist hingegen keine physikalische Schallquelle vorhanden. Es handelt sich um ein akustisches Phänomen, das lediglich vom Betroffenen gehört wird und nicht messbar ist. Die Entstehung dieser subjektiven Geräuschwahrnehmung ist wissenschaftlich noch nicht hinreichend geklärt. Bekannt ist jedoch, dass die Misstöne auf eine fehlerhafte Informationsverarbeitung im Hörsystem zurückzuführen sind.

Gut zu wissen: 

Ärzte sprechen von einem akuten Tinnitus, wenn die Geräusche im Ohr nicht länger als drei Monate bestehen. Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, wird der Tinnitus als chronisch bezeichnet.

Ursachen: Potentielle Auslöser eines subjektiven Tinnitus

Der subjektive Tinnitus wird in der Medizin nicht als eigenständige Erkrankung klassifiziert, sondern gilt als Symptom einer Störung im auditorischen System. Dementsprechend können zahlreiche akustische und organische Ursachen an der Entstehung des Tinnitus beteiligt sein.

Als häufigsten Auslöser des subjektiven Tinnitus vermutet man akustische Traumata infolge einer übermäßigen Lärmbelastung durch die Musikbeschallung bei Rock- und Popkonzerten oder über Kopfhörer sowie die Arbeit an lauten Maschinen ohne ausreichenden Gehörschutz. Schon ein einziger extrem lauter Ton wie beispielsweise eine Explosion, der Schuss eines Gewehrs oder ein Partyböller kann das Gehör extrem belasten und ein Knalltrauma mit anschließendem Ohrensausen hervorrufen.

Zu einem chronischen Tinnitus kommt es oft auch infolge eines Hörsturzes. Der sogenannte Hörinfarkt tritt ganz plötzlich auf und äußert sich durch einen teilweise oder kompletten, in der Regel einseitigen, Hörverlust und akuten Ohrgeräuschen.

Zu den möglichen ursächlichen Erkrankungen des Ohres zählen

  • Schwerhörigkeit
  • akute und chronische Innen- und Mittelohrentzündung
  • Morbus Menière Krankheit, ein anfallsartig auftretender Drehschwindel, der von Schwerhörigkeit und tieftonigen Ohrgeräuschen begleitet wird
  • Trommelfell-Defekte
  • mangelnde Durchblutung des Innenohres
  • Akustikneurinom, ein gutartiger Tumor am Hörnerv

Ferner können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie niedriger Blutdruck, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, Stoffwechselerkrankungen, Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Alkoholmissbrauch sowie die Einnahme gehörschädigender Medikamente (z.B. Acetylsalicylsäure (ASS) in hoher Dosierung) Tinnitus begünstigen und Ohrgeräusche verursachen.

Als Auslöser kurzfristig auftretenden Ohrensausens kommen veränderte Druckverhältnisse im Ohr – wie sie unter anderem auf Flügen und beim Tieftauchen entstehen – sowie der Verschluss des Gehörgangs durch Ohrenschmalz oder Fremdkörper in Betracht.

Bei den meisten Patienten lässt sich keine eindeutige Ursache für die unangenehmen Ohrgeräusche nachweisen. Gibt es keinen Zusammenhang mit anderen Krankheiten, sprechen Mediziner in diesen Fällen von einem primären oder idiopathischen Tinnitus. Ein möglicher Auslöser kann Stress sein, den Betroffene idealerweise reduzieren oder komplett vermeiden sollten.

Schweregrade von Tinnitus

Um das Ausmaß der psychischen Belastung zu beschreiben, teilen Ärzte Tinnitus nach Biesinger in vier Stufen ein:

  • Grad 1: Der Tinnitus wird allenfalls als leichte Belastung empfunden, es besteht kein Leidensdruck.
  • Grad 2: Die Ohrgeräusche werden in erster Linie bei Stille wahrgenommen. In Stresssituationen stellt Tinnitus eine Belastung dar.
  • Grad 3: Dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität und der beruflichen Leistungsfähigkeit: Es kommt zu Problemen im kognitiven, körperlichen und emotionalen Bereich.
  • Grad 4: Extreme Beeinträchtigung des privaten und beruflichen Lebens. Die Patienten sind nicht mehr arbeitsfähig, ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück und leiden unter Angstzuständen und Depressionen.

Tinnitus-Folgen: Auswirkungen auf Betroffene

Während laut Informationen der deutschen Tinnitus-Liga e.V. über 70 % der Betroffenen mit der Zeit lernen, die Ohrgeräusche zu akzeptieren1 und das Brummen oder Klingeln im Ohr kaum oder allenfalls in besonderen Situationen als störend wahrgenommen wird, leiden andere Patienten unter starken Beeinträchtigungen im privaten und beruflichen Leben. In sehr schweren Fällen kann es sogar zur Berufsunfähigkeit und dem völligen Rückzug aus dem sozialen Leben sowie der Entwicklung von psychischen Erkrankungen kommen. Hier ist eine ärztliche Behandlung und Therapie dringend angeraten.

Als Folge- und Begleiterscheinungen kann es bei Menschen mit einem kontinuierlich wahrnehmbaren Tinnitus zu somatoformen Symptomen – also körperlichen Beschwerden ohne erkennbare körperliche Ursache – wie Müdigkeit und Erschöpfung, Verspannungen an Nacken und Hals, Zähneknirschen, Kopf- und Ohrenschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen kommen.

Tinnitus-Patienten berichten zudem von Konzentrationsproblemen oder einer gestörten Verarbeitung und Wahrnehmung von akustischen Signalen wie verzerrtem Hören (Dysakusis) oder Hyperakusis, einer Überempfindlichkeit bei Geräuschen in normaler Lautstärke, die als übermäßig laut empfunden werden.

Tinnitus behandeln: Was hilft bei anhaltendem Ohrensausen?

Die ärztlich verordnete Therapie bei einem subjektiven Tinnitus orientiert sich an den diagnostizierten Ursachen der Beschwerden. So erfolgt beispielsweise bei einer Schwerhörigkeit die Versorgung mit einem Hörgerät. Mit verbessertem Hörvermögen verschwinden die Tinnitus-Symptome in vielen Fällen oder gehen zumindest merklich zurück.

Handelt es sich um einen chronischen Tinnitus, besteht das Behandlungsziel in erster Linie darin, dem Patienten Wege aufzuzeigen, um besser mit den Ohrgeräuschen umgehen zu können:

  • Bei einer starken seelischen Belastung durch den Tinnitus empfehlen sich nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand psychotherapeutische Maßnahmen. In diesem Rahmen kann zum Beispiel eine kognitive Verhaltenstherapie helfen, belastende Denkmuster und Verhaltensweisen abzulegen und sich mit den Ohrgeräuschen zu arrangieren.
  • Stress und innere Anspannung können das Ohrensausen verstärken. Die Anwendung von Entspannungstechniken wie Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Biofeedback oder Yoga hat sich in der Tinnitus-Therapie als hilfreich erwiesen.
  • Als Ergänzung zu akuten Therapie-Maßnahmen können auch sogenannte Tinnitusmasker zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um einen Rauschgenerator, der ähnlich wie ein Hörgerät im Gehörgang oder hinter dem Ohr getragen wird. Das gleichmäßig leise Rauschen, das vom Gehirn nach der Eingewöhnungsphase als unwichtiger Ton eingestuft wird, soll den Tinnitus überdecken.
  • Im Rahmen einer Tinnitus-Therapie** können zudem pflanzliche Arzneimittel auf Ginkgo biloba Basis zur unterstützenden Anwendung kommen. Vor allem dann, wenn dem Ohrensausen eine Durchblutungsstörung des Innenohrs zugrunde liegt.

Gingium®: Pflanzliche Unterstützung der Tinnitus-Therapie**

Gingium® ist ein pflanzliches Arzneimittel mit einem hochwertigen Trockenextrakt aus den Blättern des Ginkgobaumes, auf dessen Heilkraft man bereits im alten China vertraute. Dank der speziellen Effekte der pflanzlichen Inhaltsstoffe kann Gingium® als Unterstützung bei Ohrgeräuschen** eine 3-fach-Wirkung entfalten:

  • Kann die Durchblutung feinster Blutgefäße im Innenohr verbessern
  • Der Sauerstoffgehalt des Blutes in Gehirn und Innenohr wird erhöht
  • Die Regeneration des Hörorgans wird unterstützt

Bei einem Tinnitus infolge von Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Veränderungen im Innenohr kann Gingium® als Unterstützung der Tinnitus-Behandlung dienen.

Der hochkonzentrierte Spezialextrakt aus den Ginkgo biloba Blättern wird in einem aufwändigen High-Tech-Verfahren gewonnen und richtet sich nach den strengen Vorgaben des Europäischen Arzneibuchs. So kann eine gleichbleibende Qualität und Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit garantiert werden.

Gingium® hat sich sowohl in der akuten wie auch der chronischen Phase von Tinnitus bewährt. Rechtzeitig angewendet kann der durchblutungsfördernde Effekt und die daraus resultierende Förderung der Versorgung des Innenohrs mit Sauerstoff und Nährstoffen in der akuten Phase dazu beitragen, dass die Ohrgeräusche sogar komplett zurückgehen.

Bei einem chronischen Tinnitus kann Gingium® helfen, mit den Ohrgeräuschen besser umzugehen. Hier kommt die Stärkung der Nervenzellen, die durch Ginkgo biloba angeregt wird, zum Tragen. Durch die Bildung neuer Nervenverbindungen (Synapsen) kann die Informationsverarbeitung im Gehirn gefördert werden. Erhöht sich so das Anpassungsvermögen des Gehirns, kann sich damit auch die Fähigkeit verbessern, bestimmte Geräusche auszublenden, was zu den wesentlichen Zielen einer Tinnitus-Therapie gehört. Die Ohrgeräusche treten so stärker in den Hintergrund und werden als weniger quälend empfunden.

Das pflanzliche Arzneimittel ist in verschiedenen Wirkstärken** erhältlich und auch zur Langzeitanwendung geeignet. Es empfiehlt sich die Einnahme von 120 mg pro Tag über eine Dauer von mindestens 12 Wochen.

Gut zu wissen: 

Arzneimittel auf Basis von Ginkgo biloba werden am häufigsten zur unterstützenden Tinnitus-Behandlung verwendet.2

Leben mit Tinnitus: Tipps zum Umgang mit lästigen Ohrgeräuschen

Es gibt zwar keine Standard-Therapie, mit der Tinnitus heilbar ist, verschiedene Bewältigungsstrategien können aber helfen, den Alltag mit dem Pfeifen oder Brummen im Ohr zu erleichtern:

  • Eine wichtige Rolle stellt die innere Einstellung dar. Wird der Tinnitus von Patienten als bedrohlich empfunden, fällt es schwer die Geräusche auszublenden. Experten empfehlen, den Ohrgeräuschen möglichst gelassen entgegenzutreten und den Tinnitus zu akzeptieren.
  • Stressige Situationen im Alltag sollten möglichst vermieden werden. Sie können den Tinnitus verstärken. Regelmäßige Pausen und Entspannungsübungen helfen, Stress abzubauen oder eine Überforderung gar nicht erst entstehen zu lassen.
  • Auf Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Zigaretten sollte weitgehend verzichtet werden, auch sie können den Tinnitus stimulieren.
  • In stillen Umgebungen treten die Ohrgeräusche stärker hervor. Das macht sich besonders im Schlafzimmer bemerkbar. Leise Musik oder das gleichförmige Plätschern eines Zimmerbrummens können den Tinnitus maskieren und dadurch abschwächen.
  • Situationen, die das Gehör zusätzlich schädigen können, sind zu vermeiden. Um Verletzungen und einer verstärkten Belastung des Hörsinns vorzubeugen, sollte man in lauten Umgebungen immer einen ausreichenden Gehörschutz tragen.
Gut zu wissen: 

Mit der Belastung, die sich durch einen Tinnitus ergibt, muss man nicht alleine bleiben. In Foren und Selbsthilfegruppen können sich Betroffene mit anderen Menschen, die ebenfalls unter Ohrgeräuschen leiden, austauschen und gegenseitig unterstützen.